So kommt der Kaffee in den Pott …

KaffeeGartenRuhr gehört zum Netzwerk Mein Garten

„Mein persönliches Highlight sind die Kaffeebäume“, strahlt Dodo Schulz. „Die Gäste können sehen wie Kaffee wächst, wie der Baum gleichzeitig Blüten und Früchte trägt. Die Bäume sind von Mai bis Oktober hier draußen, danach reifen die Früchte im Tropenhaus. Die Leute können hier ein Pause machen, sich informieren, sich austauschen.“ 

Dodo Schulz steht im KaffeeGartenRuhr. Den gibt es seit 2009 in der Essener Gruga und er ist ganzjährig öffentlich zugänglich. Stelen informieren über Anbau, Produktion und Lieferketten, über ökologische, klimatische und soziale Fragen rund um den Kaffee, aber auch Kakao, Zucker und Baumwolle. Hier trifft man außer Dodo Schulz auch Alex Kunkel, „derRöster“, und Jürgen Sokoll vom Eine Welt Netz NRW an, die den KaffeeGarten gemeinsam tragen, sowie ein Team von ehrenamtlichen Mitarbeitenden. 

„Wir wollen, dass wir alle auf dieser Welt fairer miteinander umgehen."

- Dodo Schulz -

Kaffee ist das absolute Lieblingsgetränk der Deutschen, heiß oder als cold brew, gleich morgens als Erstes oder lieber nach dem Essen. Welche Bohne, welche Röstung, welche der internationalen Kaffeespezialitäten schmeckt am besten? 163 Liter trinkt jeder Deutsche laut Kaffeeverband pro Jahr. Kaffeegewohnheiten und Kaffeewissen werden viel diskutiert.

Aber wie ist das eigentlich mit Anbau und Verarbeitung? Da wird das Wissen schon deutlich weniger. Deshalb ist der KaffeeGartenRuhr vor allem ein Lernort: „Alexander Kunkel bietet Workshops an“, erzählt Dodo Schulz. „Jeder bekommt zuerst eine Kaffeekirsche in die Hand und muss sich dann erstmal ziemlich mühsam vorarbeiten bis zur eigentlichen Kaffeebohne.“ Diese werden dann vor Ort im Trommelröster geröstet, gemahlen und natürlich auch aufgebrüht und verkostet. Dabei wird den meisten im wahrsten Wortsinn schnell begreiflich, wie aufwendig der Weg von der Frucht am Baum bis in die Tasse ist.

Kaffee ist ein guter Vermittler

„Das ist unser eigentliches Anliegen“, erklärt Dodo Schulz. „Wir wollen die Menschen gewinnen, sich über den Fairen Handel zu informieren und darüber nachzudenken, welchen Teil von globaler Verantwortung sie durch ihren Konsum mittragen. Kaffee ist da ein guter Vermittler. Und obwohl wir doch schon lange hier sind, hält das Interesse an und die Leute beschäftigen sich auch mit den Informationen auf unseren Stelen.“ 

Oft beschreiben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen nach den Workshops ein regelrechtes „Aha-Erlebnis“: Es wird schnell klar, wie sehr man gerade bei Produkten wie Kaffee, Kakao, Zucker oder Baumwolle doch auf Kosten anderer Menschen lebt. Der Respekt und die Wertschätzung der Arbeit anderer ist sofort da und damit auch die Bereitschaft, für FairTrade-Produkte etwas mehr zu zahlen und bewusster zu agieren.

 

„Wir wollen, dass wir alle auf dieser Welt fairer miteinander umgehen. Deshalb beteiligen wir uns, z. B. auch in Kooperation mit der Fairen Metropole Ruhr, aktiv im Netzwerk MEIN GARTEN der IGA 2027. So kommt die Internationale Gartenausstellung bei den Menschen an. Dass unsere Themen bei der IGA 2027 eine Rolle spielen, ist wunderbar, ein neues Momentum zur Identifikation mit dem Ruhrgebiet und ein großer Schritt nach vorn. Solidarität ist etwas, das die Leute hier aus dem Bergbau kennen. Warum sollten wir das nicht auch auf andere übertragen?“