Projektort:

Essen

Träger:

Stadt Essen

Fläche:

6 ha

Investition:

ca. 2,5 Mio €

Kanaluferpark Schurenbachhalde

Ein Pionierraum mit Modellcharakter

Dass sich zukunftsorientierter Artenschutz und moderne Stadtentwicklung keinesfalls ausschließen, belegt der geplante Kanaluferpark. Das zentrale Stichwort: Multifunktionalität.

Schnurgeradeaus: Die Zechenbahntrasse, die einst der Anbindung der Zechen Emil-Emscher und Fritz-Heinrich diente, soll zukünftig im Rahmen des Gesamtvorhabens Wege zur Freiheit Emscher Industriegeschichte und Industrienatur anschaulich miteinander verknüpfen. Die Basis des Projektes steht bereits: zwei parallel verlaufende Fuß-/Radwege mit dazwischen liegender Fernwärmeleitung. Die nördliche Strecke soll unmittelbar entlang des Rhein-Herne-Kanals geführt werden und eine ungehinderte Sicht zum Wasser ermöglichen; der südliche Weg bietet Einblicke in die industriegeschichtliche Transformation des Geländes. Der neue Kanaluferpark nutzt diese Potenziale – und baut sie über ein optimiertes Wegenetz zu einem attraktiven Naherholungsgebiet aus, das Mensch wie Natur gerecht wird. Gesichert werden sollen dabei über einen Habitatverbund zwischen Emil-Emscher und der Schurenbachhalde insbesondere die Ansprüche der Kreuzkröte, einer geschützten Leitart des urban-industriellen Ballungsraums. Der Mensch wiederum erlebt die industrielle Naturlandschaft vor allem über eine Nachhaltigkeitsmeile auf der südlichen Strecke mit zentralen Points of Nature und Points of Mine, also informativen Aktionsstandorten. Ein begleitender Positiveffekt: Das neu entstehende Wohnquartier Marina wird über den Park an die Freizeitmöglichkeiten der Schurenbachhalde und des Emscherparks angeschlossen. Ganz im Sinne eines multifunktionalen Raumes.

Das Gelände der ehemaligen Zechenbahntrasse Emil-Emscher/Fritz-Heinrich© Rupert Oberhäuser
Zu einem multifunktionalen Raum für Mensch und Natur soll das Gelände der ehemaligen Zechenbahntrasse Emil-Emscher/Fritz-Heinrich entwickelt werden.© Rupert Oberhäuser

Innovation

Das Vorhaben nutzt moderne Formen des Artenschutzes: Radwege oder Parcours-Elemente, die tagsüber touristisch genutzt werden, dienen nachts der Kreuzkröte als zusätzlicher Wanderkorridor oder Unterschlupf.

Integration

Die künstlerische Gestaltung der Fernwärmeleitung durch lokale Kulturschaffende und die vielen unterschiedlichen Gäste liefern individuelle Antworten auf die zentrale IGA-Leitfrage „Wie wollen wir morgen leben?“. Zugleich generiert diese Fortführung des Bunten Bandes Emscherdeiche ein Denkmal von Dauer.

Wie wollen wir morgen leben?

„Wir möchten auf gemeinsamen Pfaden mit der Umwelt die Zukunft beschreiten. Nur so ist Nachhaltigkeit lebbar."