Projektort:

Kamp-Lintfort

Träger:

Stadt Kamp-Lintfort

Fläche:

25 ha

Investition:

ca. 1 Mio €

Zechenpark Kamp-Lintfort

Eine Trasse der Biodiversität

Zechenpark Kamp-Lintfort © Rupert Oberhäuser
Der Zechenpark Friedrich Heinrich mit historischem Fördergerüst und Förderturm. © Rupert Oberhäuser

Wie wollen wir morgen leben?

„Im Park der Zukunft als Weiterentwicklung des urbanen Lebensraums."

- Martin Notthoff, Stadtkämmerer und Beigeordneter -

Neue und unerwartete Blickwinkel auf die Themen Ökologie und Klimaanpassung eröffnet das Vorhaben im Zechenpark Kamp-Lintfort.

Der Zechenpark Friedrich Heinrich ist seit Ende der Landesgartenschau 2020 ein frei zugänglicher Stadtpark mit außerordentlichem Erholungswert für Stadt und Region. Neben Umwelt und Natur werden durch das Zentrum für Bergbautradition und das Green Fab Lab der Hochschule Rhein-Waal vor Ort auch die Themen Industriekultur, Digitalisierung und grüne Technologien bespielt. Im Zentrum des aktuellen Projektes stehen die Themen Biodiversität und Klimaresilienz. Geplant ist unter anderem ein wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt zur Untersuchung von alternativem Gleisbau im Hinblick auf den ökologischen Nutzen von Trassen sowie deren umweltfreundliche Pflege, wie beispielsweise der Verzicht auf Pestizide, dessen Ergebnis eine bundeweite Strahlkraft haben kann. Zu diesem Zweck wird die ehemalige eingleisige Strecke der Zechenbahn revitalisiert, mit dem Fokus, die sensiblen Parkbereiche um weitere Maßnahmen zur Förderung von Biodiversität, Aufenthaltsqualität und Naturerlebnis zu bereichern. Neben einem „Grünen Gleis“ mit Rasenbewuchs anstelle von Schotter als wichtiger Bestandteil eines attraktiven, hochwertigen ÖPNV sowie einem positiven Einfluss auf das Stadtklima durch Temperaturregulation infolge von Transpiration und Kondensation, werden zur Sicherung der Gleisanlagen insektenfördernde Strukturen entlang der Strecke errichtet. Modifizierte Lebend- oder Totholzhecken werden als „Insektenhotelband“ bahngleissichernd mit unterschiedlichsten Materialien hergestellt. Ziel ist eine Vernetzung von linearen und flächigen Insektenlebensräumen im Zechenpark, die neben der Stabilisierung erster bereits vorhandener Insektenansiedlungen auch verschiedene Artengruppen stärken und fördern. Die zukünftig den „Umwelt- und Klimapark“ Kamp-Lintfort anfahrende Regionalbahn wird den pendelnden Studierenden eine gute Anbindung zur nahegelegenen Hochschule ermöglichen, wozu an der nördlichen Spitze des Geländes ein kleiner Bahnhof mit Photovoltaik ausgestattetem Dach oder Dachbegrünung errichtet wird. Der dort bestehende, von altem Baumbestand begleitete Platz wird – ergänzt durch Baumneupflanzungen – zum schattigen Bahnhofsvorplatz weiterentwickelt und bindet den Haltepunkt an die städtischen Bus- und Bahnlinien an. Am südlichen Ende des Zechenparks entsteht mit dem Klimawäldchen als Gegenpol ein kühler und kühlender Ort, der als „Grünes Klassenzimmer“ der Umweltbildung dienen soll.

Image

Der Zechenpark macht durch eine neue Interpretation von Parklandschaften im Hinblick auf Umwelt-bewusstsein, ökolo-gisches Handeln und Biodiversität den Strukturwandel in der Region erleb- und nachvollziehbar.