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Grüne Oasen im urbanen Raum: Ministerin Silke Gorißen zeichnet beste Kleingartenanlagen aus

Sonderpreis Natur und Umwelt der IGA 2027

„Kleingartenglück – wo Mensch und Natur zusammenkommen“: Unter diesem Motto steht der Kleingartenwettbewerb NRW in diesem Jahr. Alle vier Jahre würdigt das Land mit der Veranstaltung das herausragende Engagement der Vereine und ihrer Mitglieder sowie den positiven Einfluss, den das Kleingartenwesen auf die Gesellschaft hat. Am Samstag, 15. November, hat Ministerin Silke Gorißen 14 Kleingartenanlagen in der Kokerei Hansa in Dortmund mit Bronze-, Silber- und Goldmedaillen prämiert. Der Kleingartenverein „Soldatengasse“ in Aachen, die Kleingartenanlage „Zur Rose“ in Sendenhorst und der Gemeinschaftsgarten „Wettringen-Selbst-Bewusst“ in Wettringen sind die Gewinner des zehnten nordrhein-westfälischen Kleingartenwettbewerbs. Die drei Vereine werden jeweils mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Darüber hinaus wird Nordrhein-Westfalen beim 26. Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau 2026“ durch den Kleingartenverein „Soldatengasse“ für das Rheinland sowie durch die Kleingartenanlage „Zur Rose“ für Westfalen-Lippe vertreten. Neben den drei mit Gold prämierten Anlagen sind am 15. November weitere sieben Anlagen mit Silber und vier mit Bronze belohnt worden.

Im Sommer hatte eine fachkundige Jury aus den Kleingarten-Landesverbänden, der kleingärtnerischen Fachberatung, der kommunalen Grünflächenämter, des Naturschutzes, Vertretern der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) und des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Anlagen in ganz Nordrhein-Westfalen besichtigt. Besonders im Fokus der Jury standen beispielhafte Lösungen und Projekte für eine zukunftsfähige Entwicklung, Gestaltung und Nutzung von Kleingärten. Ein wichtiger Punkt dabei war die Einbindung in das städtische, soziale und ökologische Umfeld. Auch die Qualität der Zusammenarbeit mit den Kommunen sowie mit weiteren öffentlichen wie auch privaten Institutionen spielte eine Rolle.

Großes und beispielhaftes Engagement in der Natur- und Umweltbildung

Neben dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen e. V und dem Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen e. V. hat sich auch die IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH  besonders für den Wettbewerb engagiert und einen Sonderpreis mit 1.000 Euro ausgelobt. Den Sonderpreis für Natur und Umwelt der IGA 2027 erhielt der Gartenverein Bolmketal in Dortmund. 

Die Kleingartenanlage des Gartenvereins Bolmketal beeindruckt allein schon durch ihre Größe mit fast 6 Hektar und 154 Parzellen, aber auch durch ihre besondere innenstadtnahe und gleichzeitig landschaftsräumlich naturnahe Lage. Für die benachbarten dicht bebauten Wohnquartiere stellt das Naturschutzgebiet Bolmketal mit den 8 daran wie Perlen aufgefädelten Kleingartenanlagen eine wichtige grüne Lunge im Dortmunder Süden dar. Durch einen vom Stadtverband eingerichteten Kleingartenwanderweg von circa fünf Kilometer Länge sind sie miteinander verbunden. Auch die Lage der Kleingartenanlage direkt unterhalb des Signal-Iduna-Parks ist prominent. Die enge Zusammenarbeit mit dem Dortmunder Fußballverein BVB spiegelt sich in vielen Einzelprojekten wider, unter anderem einem BVB-Lerngarten mit einer vorgelagerten gut gepflegten und viel genutzten Boule-Bahn.

Gutes Miteinander auf der Grundlage von Respekt, Rücksichtnahme und Toleranz

Die Nationalitätenvielfalt der Stadt Dortmund spiegelt sich auch im Gartenverein Bolmketal wider. Den jeweiligen Vorständen des mehr als 90 Jahre alten Vereins ist es immer wieder gelungen, ein gutes Miteinander auf der Grundlage von Respekt, Rücksichtnahme und Toleranz zu kultivieren. Das zeigt sich auch in den sehr schön und doch auch individuell gestalteten Einzelgärten. Eine Besonderheit ist die Organisation und die Koordinierung der Gemeinschaftsarbeiten durch die Fachberatung mit ihren Obleuten. Nur dadurch gelingt es bei einer so großen Anlage, dass alle Gartenfreundinnen und Gartenfreunde in eine gut funktionierende qualitätvolle gärtnerischer Beratung und Praxis eingebunden werden können. Der an den Kleingärten entlangführende Waldgürtel wurde vom Gartenverein zu einem naturbelassenen Waldlehrpfad entwickelt. Hier darf man seltene Wildtiere, Nisthilfen und Aufenthaltsmöglichkeiten entdecken, die teilweise versteckt liegen. Die Gartenfreundinnen und Gartenfreunde bieten dazu unterschiedliche Vermittlungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Auch innerhalb der Kleingartenanlage wird mit ökologischer und Ressourcen schonender Bewirtschaftung, mit dem Imkergarten, mit Totholzhecken, Nisthilfen, alten Kulturpflanzen und seltenen Obstsorten ein komplementärer Beitrag zur Steigerung der Biodiversität geleistet. Bereits im Eingangsbereich liegt ein Feuchtbiotop, an dessen Rand für jedermann ein attraktiver Aufenthaltsbereich entstanden ist.