Bei der Sitzung des Ausschusses für Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz am 4. Juni wurde jetzt der Baubeschluss der Maßnahme „Internationale Gartenausstellung 2027 (IGA 2027) – Kanaluferpark Schurenbachhalde, Altenessen kommt ans Wasser" empfohlen. Der Rat der Stadt Essen wird darüber final in seiner Sitzung am 26. Juni entscheiden. Das Projekt zählt zur zweiten IGA-Ebene, die dezentral bedeutsame Parks und Gärten präsentiert.
Geschichte und Zukunft
Als ehemalige Zechenbahntrasse diente der Bereich des geplanten Kanaluferparks der Anbindung der Zechen Emil-Emscher und Fritz-Heinrich. Der neue Park dient der Verknüpfung bereits vorhandener Freiraumstrukturen mit ihrem (geplanten) städtebaulichen Umfeld. Als Bindeglied zwischen dem geplanten Quartier "Altenessener Straße/ Nordsternstraße" und der Schurenbachhalde wird durch den Kanaluferpark eine attraktive Anbindung an Freizeitmöglichkeiten wie den Mountainbiketrail auf der Schurenbachhalde oder auch den Emscherpark mit seinen geplanten Trendsportanlagen geschaffen.
Blick auf den Kanal
Die Basis ist mit zwei parallel verlaufenden Fuß- und Radwegen entlang der dazwischenliegenden Fernwärmeleitung bereits gelegt. Der nördliche Weg verläuft unmittelbar entlang des Rhein-Herne-Kanals und bietet einen ungehinderten Blick auf das Wasser. Der südlich verlaufende Weg hingegen bietet Einblicke in die industriegeschichtliche Transformation der ehemaligen Zechenbahntrasse.
An verschiedenen Attraktionspunkten wird ein Park der Wechselspiele geschaffen und ein natur- und industriegeschichtlicher Themenpfad gestaltet. Ein Erlebbarmachen industrieller Naturlandschaft mit den Leitarten des Ruhrgebietes (u.a. der Kreuzkröte) und die industriegeschichtliche Darstellung des Standortes spielen dann eine ebenso große Rolle, wie die Qualifizierung der Fuß- und Radwegeverbindung inklusive der Gestaltung von Aufenthaltsbereichen. Auch die zentral verlaufende Fernwärmeleitung soll durch verschiedene Aktionen Teil des Nachbarprojektes „Buntes Band Emscherdeiche" werden.
Barrierefreie Wege
Es wird ein durchgängiges Wegesystem entwickelt, das alle Ebenen und Teile des Parks zusammenführt, Fuß- und Radwege werden getrennt angeordnet und an vier Stellen miteinander vernetzt. Der Ausbau der Wege erfolgt barrierearm. Entlang der neuen Wege werden zwei Aufenthaltsplätze sowie ein dritter Informations- und Lernort geschaffen. Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten mit Bank- und Picknicktischen bieten Rast und Erholung unter Bäumen.
Der Erlebnisraum Kreuzkröte soll mittels eines Informationspfades auf eine spielerische und informative Art die Aufmerksamkeit auf das Vorkommen der geschützten Krötenart lenken. Auch werden In Abschnitten, in denen sich keine Wege auf der ehemaligen Bahntrasse befinden, Laichgewässer und Versteckplätze für die Kreuzkröte angelegt. In Bereichen der Wegeführung wird ein parallel verlaufender Schotterstreifen für die Wanderung der nachtaktiven Kreuzkröte freigehalten.
Finanzierung
Durch die aktuelle Preisentwicklung und der neuen Kostenkalkulation hat sich die geplante Bausumme um 500.000 Euro auf 2,5 Millionen Euro erhöht. Es wird eine Finanzierung über Fördermittel angestrebt (voraussichtlich 80 Prozent).
Unterstützung für Zukunftsgarten Gelsenkirchen
Außerdem hat sich der Ausschuss für die Übernahme der Kosten für die Errichtung der Inselpromenade auf dem Essener Stadtgebiet der Emscherinsel ausgesprochen. Der Zukunftsgarten Gelsenkirchen „Zukunftsinsel im Nordsternpark+" wird einer von drei Bezahlstandorten der IGA 2027 und eines der Hauptaushängeschilder. Der eintrittspflichtige Bereich wird sich auf die Emscherinsel beschränken und schließt Bereiche auf Essener Stadtgebiet ein. Die Stadt Essen unterstützt daher die Nachbarschaft und wird in die Planungen mit einbezogen.
Was ist geplant? Auf dem Westende der Emscherinsel soll eine Inselpromenade entstehen, die sich über den gesamten Zukunftsgarten erstrecken wird. Hauptbestandteil dieser Promenade ist ein Geh-Radweg, der die Attraktionen der Zukunftsinsel miteinander verbinden wird. Teilweise handelt es sich um Bestandswege, teilweise um neu anzulegende Verbindungen.
Promenade wird bleiben
Die Inselpromenade wird nach dem Ende der IGA 2027 nicht zurückgebaut und bleibt damit für Erholungssuchende erhalten. Die geplante Wegeführung durch den Zukunftsgarten erhöht die Attraktivität der Emscherinsel. Weiterhin werden Trampelpfade zu offiziellen Wegeführungen umgebaut. So wird vermieden, dass das Landschaftsschutzgebiet und die anschließende naturschutzrechtliche Ausgleichsfläche genutzt werden. Die Stadt Essen beabsichtigt daher, die Kosten für den Neu- und Ausbau der Fuß- und Radwegeverbindungen zu übernehmen, wobei die Planung und Umsetzung bei der Stadt Gelsenkirchen verbleibt. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 650 000 Euro.