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Unseren Walnussbaum hat das Eichhörnchen gepflanzt

Großer Ansturm bei der Offenen Gartenpforte im Ruhrgebiet

"Bei meiner Kunst ist es eigentlich wie in Ihrem Garten: Man hat eine Idee, eine Vorstellung davon, wie es werden soll, gibt den Anstoß und hat dann nur noch bedingt Einfluß auf das, was passiert“, stellt Jana Ruckriegel fest. Im Gespräch mit Suzanne Minka fanden sich in deren Garten in Recklinghausen schnell Gesprächsthemen und Gemeinsamkeiten zwischen der Fluid-Art-Künstlerin und der Gartentherapeutin. „Genau, dann muss man abwarten, was und wie es wächst.“  

Unbeeindruckt vom gelegentlichen Regen machten sich am Wochenende über 3.000 Gartenenthusiasten auf, um in Nachbarstraßen und -städten vielfältigste Gärten zu erleben. Rund 60 Gärten in 20 Städten öffneten dafür ihre Pforten.

„Wir bewundern bei unseren Spaziergängen oft die Gärten anderer“, erzählt Jana Ruckriegel weiter. „Aber oft bleibt es ja bei einem Blick über den Zaun. Heute kann man auch mal rein und mit den Gartenbesitzenden sprechen.“ Und schnell kommt ganz nebenbei auch die Idee auf, auf Suzanne Minkas Streuobstwiese eine Ausstellung zu organisieren…

Dieser Austausch ist es auch, der Claudia Karakolidis und ihren Mann Antoon Toye motiviert, ihren romantischen Naturgarten in Marl zugänglich zu machen. „Das ist doch eine schöne Gelegenheit, sich wieder einmal mit Nachbarn und Freunden zu treffen und neue Leute kennenzulernen.“ Recht häufig kommen Schnecken in den Gesprächen unter den Hobbygärtnern vor – absammeln, Tagetes als Opferpflanzen … gern werden unter den Gleichgesinnten Tipps zu Bewährtem weitergegeben. Und mit den Schnecken ist Claudia Karakolidis so nachsichtig wie mit dem Regen – man brauche auch sie, um die Pflanzenreste in den Beeten zu „verarbeiten“. „Wir graben hier nie um, lassen überwiegend die Natur ihre Angelegenheiten selbst regeln. Unseren Walnussbaum beispielsweise hat das Eichhörnchen gepflanzt.“

Hauptthema aber waren naturgemäß Blumen und Pflanzen. Wer steht wo am besten und verträgt sich mit wem? Wie machen man das mit dem Überwintern oder eignet sich diese Pflanze für das Rankgerüst in der schattigen Ecke? Richtig ins Schwärmen gerät Familie Orlov im Garten von Hilde Wachholz in Dortmund: „Was für ein wunderbarer Garten. Die liebevolle Pflege und die Harmonie zwischen den Pflanzen schaffen eine wahre Oase der Ruhe. Jeder Winkel erzählt seine eigene Geschichte und die Farben, Düfte und Klänge laden zum Träumen ein. Besonders beeindruckt hat mich, die Vielfalt der Blumen und die natürlichen Plätze zum Verweilen. Vielen Dank für diesen besonderen Ort. Ein Stück Paradies auf Erden.“

Viele der Besuchenden sind, wenn sie beim Gehen das Gartentor hinter sich wieder schließen, schon verabredet für die Offene Gartenpforte Ruhrgebiet im nächsten Jahr.

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